Band 1: Die Ankunft

Eine mittelalterliche Welt, in der die Menschheit kurz vor der Auslöschung steht

Über diesen mittelalterlichen High Fantasy-Roman

Als Mike und Chris eines Tages in einer fremden Umgebung aufwachen, denken sie zunächst an eine Entführung oder einen schlechten Scherz. Doch sehr bald müssen sie feststellen, dass es sie in eine mittelalterliche Welt voller Gefahren verschlagen hat. Eine Welt, in der die Menschheit kurz vor der Auslöschung steht. Und in welcher einige Chris und Mike für die Erlöser halten.

Leserstimmen

  • Rezensent 1

    Als begeisterter Fantasyfan habe ich – ich gestehe es – mir schon öfter vorgestellt, dass ich selber in einer Welt wie Elydion lebe. Schon deshalb habe ich von Anfang an mit Mike und Chris mitgefiebert, denen ja genau das passiert. Tüpfelchen auf dem i war aber, dass ich mir bei deren Abenteuern immer wieder die Frage stelle: ‚Wie hättest du eigentlich jetzt gehandelt?‘ Bin sehr gespannt, wie es weitergeht!

  • Rezensent 2

    Gerade haben sie noch als ganz normale Schüler die Sonne genossen, da finden sie sich plötzlich in einer fremden Welt wieder und müssen sich mit sonderbaren Wesen und bösen Zauberern herumschlagen. Chris und Mike begeben sich unfreiwillig auf eine abenteuerliche Reise, und die Hoffnung eines ganzes Reiches lastet auf ihren Schultern. Die aus den Perspektiven jeweils in der Ich-Form der beiden Hauptfiguren erzählte Geschichte glänzt mit einer dichten Handlung und einer besonderen Charakterzeichnung, die sich aus diesen Perspektiven ergibt, welche neben der Selbstdarstellung auch die der jeweils anderen Person ermöglicht, wodurch sie sich gegenseitig ergänzen und vertiefen.

  • Rezensent 3

Leseprobe

Vorwort

Wäre da nicht diese Narbe – das alles könnte auch nur ein langer, schrecklicher und zugleich doch wundervoller Traum sein. Wie ein Traum will mir manchmal nämlich vorkommen, was ich erlebt habe. Aber dann fahre ich mit dem Finger den breiten, zerklüfteten rosafarbenen Streifen Haut entlang, der sich als stummer Zeuge der Ereignisse quer über meinen Oberkörper zieht, rau und unregelmäßig, als hätte das Feuer selbst seine Spuren hinterlassen. Jedes Mal fühle ich in diesem Moment, wie mein Geist mich zurück in das Chaos der Schlacht zerrt. Ich höre die verzweifelten Schreie, das Klirren der Schwerter, rieche den beißenden Gestank des Bluts, rieche den Tod. Die schwere Axt, lodernd von dämonischer Magie, trifft auf meine Rüstung, und der unbeschreibliche Schmerz durchdringt jede Faser meines Wesens.

Dann zucke ich zusammen, reiße mich hastig aus diesen Erinnerungen und schlinge mir irgendeinen Pullover über den Körper, als könnte ich damit die Vergangenheit verdecken.

Doch so einfach geht das nicht, Thalorien ist in meiner Seele verwurzelt.

Draußen fällt ein feiner Nieselregen, der die Straßen in einen trüben Schleier hüllt. Überall liegt schmutziger Schnee, der schmelzend im Licht der Straßenlaternen glänzt. Sechs Monate sind vergangen, seit ich zurückgekehrt bin, doch diese Welt – meine alte Welt – fühlt sich fremd an. Manchmal glaube ich, sie hat sich verändert, doch tief im Inneren weiß ich, dass ich derjenige bin, der sich verändert hat.

Alles begann nicht in Schnee und Nieselregen, sondern an einem dieser außergewöhnlich heißen Sommertage, wenn die Sonne den Asphalt aufweicht und man als junger Mensch das Privileg hat, nichts anderes tun zu müssen, als ins Schwimmbad zu gehen. Genau dies taten Mike und ich dann auch. Er hatte mich mindestens zwanzig Mal hinterhältig ins Becken gestoßen, so wie er es immer tat, was ich natürlich nicht auf mir sitzen ließ, und wir waren rechtschaffen erledigt, als der Abend kam. Wir wollten aber nicht mit der stickigen Straßenbahn zurückfahren. Stattdessen schlenderten wir nach Hause durch ein Viertel, das wir kaum kannten, und dort entdeckten wir den kleinen Buchladen. „Räumungsverkauf“ stand in großen Lettern im Schaufenster. Für passionierte Bücherwürmer war das eine Einladung, der wir nicht widerstehen konnten.

Der Laden wirkte wie aus der Zeit gefallen, der Duft von altem Leder und vergilbten Seiten lag in der Luft. Unzählige Bücher beherrschten die an allen Wänden installierten Regale und stapelten sich teils sogar chaotisch bis unter die Decke. Ein leises Flüstern schien von ihnen auszugehen, um unsere Aufmerksamkeit zu buhlen. Doch ein Verkäufer war nicht in Sicht.

Durch einen arg zerfransten Vorhang war der Laden von einem Hinterzimmer getrennt, das wir bei der Suche nach dem Besitzer betraten. Wieder kein Mensch zu sehen. Dafür standen dort zwei Bücher auf einem Ständer, alt und reich verziert und so selbstverständlich, als hätten sie an eben diesem Platz schon Jahrhunderte auf uns gewartet. Neugierig klappten wir das linke auf und sahen zu unserem Erstaunen, dass es bloß leere Seiten enthielt. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Dem folgte ein Schwindel, und die Welt um uns begann zu schwanken. Ich verlor den Boden unter den Füßen … und alles … begann …

In meinen zittrigen Finger halte ich sie nun, die beiden Bücher. Jetzt sind sie gefüllt. Gefüllt mit Freude und Abenteuer, aber auch mit Leid, Schmerz und Tod. Gefüllt mit unserer Handschrift.

Lange habe ich gezögert, jemandem davon zu erzählen. Wer sollte mir das Folgende auch glauben? Doch die Last ist zu schwer geworden für mich, die Last der Bücher, die gelesen werden wollen …

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